Grauzone Pott
Grauzone Pott beleuchtet die bisher unbeachtete Geschichte von migrantischem Widerstand und neonazistischer Gewalt im Ruhrgebiet der 1980er und 1990er Jahre.
Reise ins Ruhrgebiet der 80er und 90er
Es ist eine Zeit voller Spannungen und wirtschaftlicher Unsicherheit. Im Ruhrgebiet der 1980er und frühen 1990er Jahre findet eine tiefgreifende Umstrukturierung statt. Zechen schließen, Hütten werden stillgelegt. Neonazis nutzen diese Krise, schüren Hass gegen Migrant*innen und drängen die politische Mitte in die Defensive. Gleichzeitig formiert sich die migrantische Community, die sich organisiert und sich gegen die eskalierende neonazistische Gewalt behauptet.
Grauzone Pott ist ein Doku-Podcast, der genau in dieses Spannungsfeld eintaucht. Chris Herzog und Alexander Bauer (Peira) nehmen uns mit auf eine Reise durch Duisburg, Bochum und Gelsenkirchen – Städte, die damals Schauplätze intensiver Auseinandersetzungen waren. Mit bisher unveröffentlichtem Archivmaterial und Interviews mit Zeitzeug*innen lassen sie eine Zeit wieder lebendig werden, die von Widerstand und Überlebenskampf geprägt war.
Dieser Podcast öffnet die Tür zu einer oft verdrängten Geschichte. Oft heißt es, dass die neonazistische Gewalt erst mit den 1990ern begann. Der Podcast zeigt jedoch, wie Migrant*innen bereits in den 1980ern in einer feindseligen Umgebung kämpfen und sich verteidigen mussten, wie sie eigene Netzwerke gründeten, um dem Hass zu trotzen. Zugleich erzählt er von mutigen Menschen aus der Zivilgesellschaft, die trotz massiver Bedrohungen unermüdlich gegen Neonazismus und Rassismus kämpften.
Doch Grauzone Pott ist mehr als nur eine historische Aufarbeitung. Es ist ein Aufruf zum Dialog, zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, um die Gegenwart besser zu verstehen. Der Podcast schlägt eine Brücke zwischen damals und heute und stellt uns die Frage: Was hat sich seit den 1980er Jahren wirklich verändert? Droht uns eine Wiederholung der Geschichte?